Dyskalkulie / Rechenstörung
Der Zugang in die Welt der Zahlen ist für Kinder mit Dyskalkulie voller Hindernisse. Rechenaufgaben und Zahlenräume können nur langsam und mit größter Anstrengung bewältigt und begriffen werden.

Diesen Kindern fällt der Umgang mit Zahlen, die Vorstellung von Mengen und Verhältnissen schwer, oft ist die Unterscheidung von rechts und links unsicher. Typische Merkmale von Dyskalkulie sind wenn der Zehnerübergang bei Rechenoperationen wie Subtration oder Addition immer wieder fehlerhaft ist oder bei Entscheidungen darüber, welche Rechenoperation anzuwenden ist (plus / minus / mal / geteilt) auf gut Glück geraten wird. Es erscheint so als sei kein inneres Bild für diesen Vorgang verfügbar. Wiederholt schlechte Noten im Fach Mathematik rufen grundlegende Selbstzweifel und Versagensängste hervor. Kinder und Jugendliche mit Dyskalkulie zweifeln an sich selbst und an ihrem Können.
Gleichzeitig haben sie eine normale bis hohe Intelligenz.
Dyskalkulie findet weniger Beachtung als die Legasthenie; das Störungsbild ist komplexer und in nur sehr kleinen Schritten zu bearbeiten. Gerade auch deshalb können Folgeprobleme (emotionale, soziale, körperliche, schulische) auftreten, die sich auf die gesamte persönliche Entwicklung negativ auswirken.

Nicht selten kommt es vor, dass bei Kindern und Jugendlichen gleichzeitig Legasthenie und Dyskalkulie diagnostiziert wird.
In der Dyskalkulietherapie rechnen Kinder am senkrechten und waagerechten Zahlenstrahl, sie führen Rechenoperationen mit Gegenständen wie Steinen, Geld, Zollstock aus oder subtrahieren beim Ballwerfen, beim Gehen oder in anderer Bewegung. Bei Spielen (z.B. TRIO) üben sie sowohl Strich- wie Punktaufgaben zusammen. Bei Rechts-Links-Spielen werden das Wegnehmen und Hinzufügen spürbar. Ziel ist es, dass die Kinder sich immer sicherer im Zahlenraum bewegen.